Das Theater „Haus der Springmaus“
Das 1985 gegründete und seit 1993 in Bonn Endenich beheimatete Haus der Springmaus e.V. ist eines der bundesweit bekanntesten Kleinkunsttheater und Stammhaus des Springmaus Improvisationstheaters. Zum Erfolgskonzept gehört bis heute, dass man neben der professionellen Bespaßung des Publikums sich auch um deren gastronomischen Belange kümmert. Vor der Veranstaltung sowie in der Pause werden die Gäste mit Speisen und Getränken versorgt – Kopf und Bauch gehören ja irgendwie zusammen. Alles in allem ein Rundumwohlfühltheater, in dem man auch gut ins Gespräch kommen kann.
Unser Haus
Der Theatersaal aus der Zeit der Jahrhundertwende (und wir reden hier von der vorletzten!) fasst aktuell 280 Gäste die an bestuhlten Tischen Platz nehmen können. Das Gebäude war ursprünglich als Tanzsaal für hüftsteifen Ringelpiez in der wilhelminischen Ära errichtet worden – später wurde es zu einer Turnhalle umgewidmet. Richtig sportlich wurde es hier aber erst, als das damalige Team um den ehemaligen Geschäftsführer Andreas Etienne das denkmalgeschützte Gebäude 1993 durch einen neunmonatigen Umbau in ein vollwertiges Theater umformen ließ. Neben dem Einbau einer großen Empore erhielt die Spielstätte - vom angrenzenden Gebäude aus - ein großzügiges Foyer, in dem sich heute der Thekenbereich und die Garderobe befinden. Wechselnde Ausstellungen bereichern hier die Eingangssituation. Technisch wurde das Haus im Laufe der Zeit immer auf den neuesten Stand gebracht. Die Barrierefreiheit wurde durch die Anschaffung eines Treppenliftes hergestellt, der auch für elektrische Rollstühle geeignet ist. Der Einbau einer Solaranlage, die Umstellung auf LED-Technologie sowie die Erneuerung der Klima-, Heizungs- und Abluftanlage zeugen von dem Engagement einen ressourcenschonenden Betrieb des Hauses auch im Sinne der Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Und damit nicht genug: Für unsere Darstellenden haben wir die Garderobe zu einer Wohlfühloase umgebaut – wenn Sie diese persönlich erleben möchten, entwickeln Sie besser schon mal ein eigenes Bühnenprogramm!
Das Programm
Das Programm umfasst Kabarett, Comedy, Improvisation, Konzerte & Musik, Kinder- und Familienvorstellungen sowie Infotainment-Programme. Weiterhin organisiert das Haus der Springmaus
auch größere Hallenveranstaltungen außerhalb der eigenen Spielstätte. Bei insgesamt über 250 Veranstaltungen im Jahr kommt da selten Langeweile auf.
Besonderes Augenmerk liegt von jeher auf den eigenen Hausproduktionen: Die Rheinperlen, Etienne & Müller sowie heute das Rheinkabarett produzieren seit dem Umzug nach Endenich im fast jährlichen Wechsel grandiose Kabarettprogramme, die neben den kontinuierlichen Auftritten der Springmäuse das Rückgrat unseres Gesamtprogramms bilden. Besondere Programmreihen ergänzen hierbei das Profil. Zu erwähnen wäre hier die Reihe „NeunMalKlug“ in Zusammenarbeit mit der Uni Bonn. Sie kombiniert spannende, wissenschaftliche Themen mit erfrischender Unterhaltung in ungeahnter Vielfalt. Unsere Mixed-Comedy-Show LOL (wir hatten den Namen vor AmazonPrime!) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Post DHL Group hat inzwischen Kultstatus. Zahlreiche Künstler:innen, die hier zum ersten Mal aufgetreten sind, könnten wir uns inzwischen gar nicht mehr leisten, wenn sie nicht aufgrund der besonderen Atmosphäre des Hauses trotzdem weiter bei uns auftreten würden. Dazu gehören auch solche, die schon bei uns waren, bevor das Wort LOL überhaupt erfunden wurde wie z.B. Urban Priol, Dieter Nuhr und Bodo Wartke, um nur einige zu nennen. Die Nachwuchsarbeit hatte im Haus der Springmaus immer schon einen hohen Stellenwert. Wir fördern junge, begabte Künstler & Künstlerinnen, die gerade ihre ersten Schritte auf die größeren Bühnen machen.
Örtliche Vereine nutzen unser Haus besonders während der Karnevalszeit – das Theater ist tief im Bonner Karneval verwurzelt. Sichtbares Zeichen ist hier der Mäuseorden, der in Zusammenarbeit mit dem Festausschuss Bonner Karneval und dem Euro Theater Central im Haus der Springmaus verliehen wird sowie die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Forschologicum“. Diese beweist auf hervorragende Weise, dass Wissenschaft und Karneval sich nicht ausschließen.
Ach ja … und jecker Prinz waren wir auch schon einmal.
Wem gehört das Haus der Springmaus?
Träger des Theaters ist der gemeinnützige Kulturverein „Haus der Springmaus e. V.“, der sich aus Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Theaters zusammensetzt oder wie ein altes Sprichwort sagt: Mitgefangen, mitgehangen! Die gemeinsamen Entscheidungen, die dort getroffen werden und wurden, haben das Haus bisher erfolgreich auch durch sehr stürmische Zeiten gebracht. Geschäftsführend geleitet wird es seit 2021/22 von Berit Baumhoff. 1. Vorsitzender ist Andreas Etienne. Ein Fortbestand des Theaters wäre ohne den Verein der Freunde und Förderer des Hauses der Springmaus e.V. nicht denkbar. Dieser sorgt durch seine Mitgliedsbeiträge und zahlreiche Aktionen für eine tatkräftige Unterstützung.
Tempus fugit oder: Nee, war trotzdem schön
1983 gründete der kanadische Schauspieler Bill Mockridge in Bonn sein Improvisationstheater Die Springmaus. Das Ensemble und die ungewöhnliche Art der Darbietungen erreichte schon bald überregionale Bekanntheit. Die Gründungsmitglieder waren Margie Kinsky, Anka Zink, Sue Schulze, Andreas Etienne, Michael Müller und Helmut Lauterbach. Rasch stellte sich die Frage nach einer festen Spielstätte, da das Anno Tubac, ein Kneipentheater, als provisorischer Spielort schnell zu klein wurde. Am 1. April 1985 wurde das erste Haus der Springmaus an der vielbefahrenen Oxfordstraße in Bonn in Betrieb genommen. Das Theater an der Oxfordstraße war ein Kellersaal mit einer Raumhöhe von 2,20 Meter, einer Bühne von nur 9 Quadratmetern welches 150 Personen Platz bot. Die damaligen Ensemblemitglieder der Springmäuse dengelten noch an der Einrichtung mit. Obwohl die geringe Deckenhöhe gerne schon mal zu unschönen Verletzungen der Auftretenden führte, war das Projekt ein voller Erfolg. Nicht zuletzt da Hanns Dieter Hüsch - der übrigens auch den "Förderverein Haus der Springmaus" ins Leben rief – die Tür in die große Kabarettszene aufgestoßen hatte. Mit seinem Programm "Und sie bewegt sich doch" gastierte Hüsch im Herbst 1987 zum ersten Mal im Haus der Springmaus. Von da an wurde die Bühne ernstgenommen und entwickelte sich bald zum „place to be“ der Kabarett- und Kleinkunstszene. Jetzt traten bekannte Künstler wie Richard Rogler, Harald Schmidt und Konrad Beikircher, aber auch talentierter Nachwuchs wie der noch junge Dirk Bach auf. Unnötig zu erwähnen, dass auch diese Spielstätte schnell zu klein wurde. Der damalige Geschäftsführer Andreas Etienne und sein Team begaben sich auf die schwierige und lange Suche nach einer größeren Spielstätte. Diese fanden sie im Bonner Stadtteil Endenich, wo sie 1993 – nach neunmonatigem Umbau – den ehemaligen Tanzsaal an der Frongasse bezogen. Seitdem lassen wir es mächtig krachen. Zum 20-jährigen Bestehen 2005 gab es ein Riesenfest auf dem Bonner Marktplatz mit einem Kabarett-Comedy-Musik- und Improprogramm, bei dem nach Schätzungen 10.000 Menschen teilnahmen. 2025 feiert das Haus der Springmaus dann sein 40-jähriges Bestehen.
Personalien (Auswahl):
Andreas Etienne
ehemaliger Theaterleiter und jetzt 1. Vorsitzender des Hausvereins
Bill Mockridge
Gründer des Springmaus Improvisationstheaters
Hanns-Dieter Hüsch (verstorben 2005)
Kabarettist und Ehrenvorsitzender des Fördervereins
Geert Müller-Gerbes (verstorben 2020)
1.Vorsitzender des Hausvereins
Giesela Dieckmann
1.Vorsitzende des Fördervereins (bis 2006)
Marlies Stockhorst
1. Vorsitzende des Fördervereins. (2007-2023)
Berit Baumhoff
Geschäftsführerin (seit 2021/22)
Thomas Zimmermann
1. Vorsitzender des Fördervereins (seit 2024)